Was sind Grubentücher?

Die Bezeichnung „Grubentuch“ stammt aus dem Ruhrgebiet. Grubentücher entstanden in einer Zeit, als es noch keinen Kunststoff gab. Grubentücher sind sehr griffig und werden aus Baumwolle hergestellt. Im Bergbau in den Zechen unter Tage nutzten die Bergleute, die tagein und tagaus in den Gruben des Ruhrgebiets arbeiteten, diese Tücher auf ganz vielfältige Weise:

Dazu muss man wissen, dass Grubentücher aus einem sehr dichten Baumwollgewebe bestehen. Da damals nahezu überall in den Zechen ein hauchfeiner Kohlenstaub in der Luft hing, nutze man die Eigenschaft der Grubentücher, dass dieser Kohlenstaub nicht durch den Tuchstoffstoff dringen konnte. Deshalb wickelten die Bergleute ihr Brot und ihre Thermoskanne in Grubentücher ein und verhinderten so, dass ihr Essen durch Kohlenstaub verunreinigt wurde.

Außerdem wischten sich die Bergleute damit den Kohlenstaub und den Schweiß aus dem Gesicht. Es ist auch überliefert, dass sich die Kumpels nach Schichtende damit abtrockneten. Daher war die Farbe der Grubentücher ursprünglich schwarz-grau, damit der selbst durch Waschen nicht restlos zu entfernende Kohlenstaub nicht sichtbar war.

Aufgrund seiner Eigenschaften wird das Grubentuch heute im Hotel- und Gastronomiegewerbe als Allzwecktuch speziell im Küchenbereich benutzt. Es findet nicht nur als Geschirrtuch zum Abtrocknen Verwendung, sondern auch als Handtuch, Trockentuch und Kochschürze. Zusammengefaltet kann man es sehr gut als Topflappen zum Anfassen heißer Töpfe und Pfannen verwenden.

Aber neben der gewerblichen Gastronomie sind dieser Tücher sehr beliebt. Auch in den Privathaushalten sind sie in vielen Küchen überhaupt nicht mehr weg zu denken.

Gewöhnlich werden Grubentücher in der Größe von 50 cm x 70 cm bis zu 50 cm x 100 cm hergestellt. Sie haben in der Regel ein Gewicht von 175 g bis 450 g. Typisch für sie ist ein markantes blau-graues oder schwarz-graues Karomuster. Diese grobe Musterung bewirkt, dass Verschmutzungen vielerlei Art nicht so schnell sichtbar werden. Grubentücher sind besonders robust und extrem saugfähig. Es ist in der Tat so, dass diese ganz traditionell gestylten klassischen Grubentücher, die an den Rändern mit blauen Streifen und in der Mitte mit blau-weißen Kästchen gewebt sind, bei vielen Menschen in Deutschland und auch darüber hinaus sehr beliebt sind.

Aber die Geschichte der undurchdringlichen und robusten Stofftücher reicht noch weiter zurück. Denn schon im Mittelalter wurden Brote und andere Speisen in Leinen- oder Baumwolltücher gewickelt, da sie vom Stoff umschlossen frisch blieben und nicht verunreinigt werden konnten. Die Haupteigenschaft aller Grubentücher ist ihre hohe Webdichte, durch die kein Staub dringen kann.

Zusammenfassend kann gesagt werden:

• Grubentücher sind sehr robust

• die raue Oberfläche schützt vor Hitze - selbst auf einem heißen Herd kann ein Grubentuch nicht so schnell anbrennen wie ein normales handelsübliches Geschirrtuch

• Flecken fallen aufgrund der gefärbten Musterung nicht so leicht auf

• Grubentücher sind kochfest

• Grubentücher sind gegen Chlor beständig

• Grubentücher gibt es traditionell in den Maßen ca. 50 × 70 cm und ca. 50 × 100 cm

• die raue Oberfläche schützt vor Hitze - selbst auf einem heißen Herd kann ein Grubentuch nicht so schnell anbrennen wie ein normales handelsübliches Geschirrtuch

• die sog. Atlasbindung erzeugt ein sehr schönes würfelartiges Muster. Wer sich mit den näheren Zusammenhängen dieser speziellen Webart befassen will, findet hier erste interessante Hinweise:

In traditioneller Blindenarbeit hergestellte Grubentücher erhalten Sie hier: